Kirgisien
Wie ich Kirgisien liebgewonnen habe
Mein Name ist Jan, ich bin 40 Jahre alt, lebe in der Ukraine und bin Mitglied und Mitarbeiter der Gemeinde in Gostomel, Ukraine.
Vor zehn Jahren war ich am Rande des Lebens und wurde durch Jesus von Drogensucht, Alkoholsucht und anderem Schlechten befreit. Jesus schenkte mir die Freiheit. Er hat mich angenommen und hat mir die Wiedergeburt in Ihm gegeben. Er hat mich aus dem Verderben herausgeholt und in sein wunderbares Licht gestellt.
Gott sei Dank, dass wir in guter Zusammenarbeit mit der Gemeinde Gottes in Heilbronn in Deutschland sind. Als ich im Sommer in Deutschland zu Besuch war, hat mich Waldemar Illg angesprochen, ob ich nicht nach Kirgisien fahren möchte, um dort bei dem Bau des Kindergartens in der Gemeinde „Kinder Gottes“ in Novopokrovka zu helfen. Ich habe eingewilligt.
In Bishkek wurde ich von Pastor Viktor Pan herzlich empfangen und zum Gemeindehaus gefahren. Meine Aufgabe war es, die Metallkonstruktion des zukünftigen Kindergartens zu schweißen.
Doch als ich anfangen wollte zu schweißen, konnte ich es nicht. Ich begann ernst zu beten, dass der Herr mir hilft, diese Arbeiten auszuführen, denn ich wollte die Gemeinde Gottes in Heilbronn, die mich geschickt hat, nicht enttäuschen.
Gott sei Dank, dass ich den nächsten Tag schweißen konnte und ich in zwei Monaten, die ich in Kirgisien verbracht habe, einen guten Teil der mir anvertrauten Arbeit ausführen konnte.
In meiner freien Zeit durfte ich mich mit der Jugend beschäftigen. Die Jugendlichen in der Gemeinde haben auf mich einen sehr herzlichen Eindruck gemacht. Einige der Jugendlichen singen und musizieren in der Lobpreisgruppe, die anderen helfen in anderen Bereichen. Ich habe gerne Zeit mit ihnen verbracht und wir wurden Freunde. Wir haben gemeinsam das Wort Gottes betrachtet, gespielt, gegessen und zusammen Zeit verbracht. An einem Tag ist uns ein Inder begegnet, der 20 Jahre alt war und in der Hochschule Bischkek Kardiologie studiert. Ich versuchte, mit ihm zu sprechen, obwohl er kein Russisch und ich kein Englisch konnte. Irgendwie war es uns aber möglich, ein Gespräch zu führen. Ich konnte ihm die rettende Botschaft von Jesus erzählen. Als dann die Jugendlichen zu uns kamen, wusste er schon, dass wir an Jesus gläubige Menschen sind. Kirgisistan ist ein muslimisches Land und man darf dort den Menschen nicht öffentlich von Jesus erzählen. Nichtsdestotrotz haben wir ihm die Botschaft ans Herz gelegt und jetzt besucht er die Jugend und die Sonntagsgottesdienste. Ich bin mit ihm in Kontakt und glaube daran, dass er sich für Jesus entscheiden, die Wiedergeburt erfahren und sich taufen lassen wird. Und dass er dann, wenn er mit dem Studium fertig ist, ein Missionar und Evangelist in seinem Land sein wird.
Des Weiteren war es für mich möglich, in ein Altenheim zu fahren und mich so an den Einsätzen der Gemeinde zu beteiligen. Die Gemeinde führt dort jede Woche am Samstag einen Gottesdienst durch. Die alten Menschen in dem Heim sind behindert. Einige haben keine Hände oder Füße oder sind blind. Viele von ihnen wurden von ihren Verwandten – wenn sie welche hatten – regelrecht in das Altenheim abgeschoben. Das Heim ist wie ein Acker Gottes, auf dem man arbeiten darf.
Ich durfte da ein paar Male predigen und für die Menschen beten und ich bin Gott dankbar, dass er mich wertvoll erfunden hat, diesen Menschen auf diese Art zu dienen. Jetzt habe ich die Möglichkeit für diese Menschen weiterhin zu beten.
Ich habe die Mitglieder der Gemeinde „Kinder Gottes“ liebgewonnen. Sie sind herzliche und einfache Leute. Ich durfte helfen, bei einem Kirgisen das Dach auf sein Haus zu stellen und habe die Gemeinschaft in dieser Familie besonders genossen. Auch die Küche der Kirgisen, ist etwas Besonderes und hat mir gefallen.
Ich bin dankbar, dass die Gemeinde Gottes Heilbronn mich in diese Gemeinde in Kirgisien geschickt hat. Die Mitglieder der Gemeinde sind nicht reich und haben keine hohen Anforderungen an das Leben. Sie leben in Bescheidenheit, aber haben eine besondere Freundlichkeit und Herzlichkeit. Sie haben einen Kindergarten, in dem täglich mit den Kindern gearbeitet wird, und so hören die diese die Frohe Botschaft von Jesus. Einige der Kinder besuchen auch die Gottesdienste, obwohl ihre Eltern Muslime sind. Ich habe Kirgisien als ein Land kennengelernt, in dem die Leute friedlich und nicht aggressiv sind.
Da ich aus der Ukraine komme und hautnah den Krieg erlebe – wie Raketen fliegen, Bomben explodieren und Menschen getötet werden –, hat sich in meinem Herzen Bitterkeit und Groll angesammelt. Es ist schwer, in diesen Verhältnissen die Feinde zu leben. In Kirgisien kam ich in eine andere Welt und ich fand dort Heilung für mein Herz. Ich bin dankbar für die Möglichkeit, dorthin zu fahren, denn es war der richtige Zeitpunkt für mich und mein Herz. Bitte betet auch für die Ukraine.
Wenn Gott es ermöglicht, möchte ich noch einmal nach Kirgisien fahren und bei dem Bau des Kindergartens helfen, weil es dort sehr viel Arbeit gibt. Meine Bitte ist, dass der Betrieb in diesem Haus aufgenommen werden kann, um das erfüllen zu können, was Gott will. Das ist auch mein Gebet. Gott möge auch als Leser dieser Zeitschrift segnen. Bleibt mit Gott.
Jahn Ivanov
Fest für behinderte Kinder in Kirgisien
Liebe Brüder und Schwestern in Christus! Herzliche Grüße aus dem fernen Kirgisien!
Unsere Gemeinde versucht Familien mit besonderen behinderten Kindern Aufmerksamkeit und Liebe zu schenken. Es geht um Kinder mit Behinderungen verschiedener Art wie Muskelabbau, Gehirnerkrankungen, Down-Syndrom und andere.
Wir haben am 23.10.2021 ein Fest für diese Familien organisiert. Außer kranken Kindern gibt es in jeder Familie auch gesunde Kinder. Wir haben für das Fest Lebensmittelpakete, einige warme Kleider, Papier zum Malen, Kinderbücher, Farbpapier, Plastilin, Malfarben und Filzstifte eingekauft.
Es wurde auch ein Animator eingeladen, der den Kindern viele interessante Sachen wie große Seifenblasen zeigte. Die Kinder haben sich sehr gefreut, denn ansonsten bleiben ihnen solche Unterhaltungen verwehrt.
Danach hatten wir eine Tee-Party mit Spielen veranstaltet und in diesem Teil des Festes konnten wir von Gottes Liebe sprechen. Es war eine wunderbare Zeit, die Mütter weinten vor Dankbarkeit. Fast alle Teilnehmer waren kirgisische Familien und es gab die Gelegenheit, ihnen von Jesus zu erzählen und sie zu uns in die Gemeinde einzuladen. Der Segen Gottes war deutlich spürbar.
Doch das wäre nicht möglich, wenn wir die Unterstützung aus Deutschland nicht bekommen hätten. Wir beten, dass diese Saat und die Pflege durch uns zu einer guten Ernte führt. Die Früchte möge unser Herr Jesus ernten.
Möge Gott euch segnen, eure Familien, die Gemeinde. Die Gemeinde soll stark sein und fest auf den Füßen des Glaubens stehen.
Respektvoll, die Gemeinde aus
Kirgisien „Deti Boshji“
(zu deutsch: „Kinder Gottes“)
Geschrieben von E. Sitnikova
Musikinstrumente für die Kinder in Kirgisien
Timurlan ist der Leiter der Christlichen Gemeinde in Tokmak, Kirgisien. Die Gemeinde, in der er tätig ist, ist bibeltreu und tut vielseitige Arbeit unter den Bedürftigen Menschen. Er schreibt über seine Familie: „Seit zehn Jahren sind wir mit meiner Frau verheiratet. Meine Frau war eine Witwe, ihr Mann ist in einem Autounfall verunglückt. Sie hatte drei Kinder und wir bekamen ein gemeinsames Töchterlein. Die Zeit verging, wir adoptierten einen Jungen, der bis dahin seine Kindheit im Internat verbrachte und dann nahmen wir noch zwei Mädchen an und so wurden wir 9 Personen. Letztes Jahr heiratete unser ältester Sohn, er ist auf dem Foto mit seiner Frau zu sehen. So sind wir nun 10 Personen, Gott ist gut!!!
Wir haben eine Gruppe von Teenagern, die gerne christliche Lieder singen. Wir hatten keine Musikinstrumente, doch dank der Spende aus Deutschland konnten wir ein elektronisches Klavier kaufen und nun singen und spielen sie Dankes- und Lobeslieder für unseren Herrn.
Reise nach Kirgisien 23.07. – 02.08.2021
Diese Reise hatte einen merkwürdigen Anfang, denn sie wurde nicht im Vorfeld groß geplant. Toni Lolo bekam eine Einladung aus Kirgisien und bat mich als Dolmetscher mit ihm hinzufliegen, weil er die russische Sprache nicht kennt. Den Vorschlag fand ich gut, denn das ermöglichte mir ihm zu helfen und gleichzeitig unsere Kontakte zu pflegen, die Gemeinden und Personen zu besuchen, die wir unterstützen.
Doch einige Tage später rief Toni an und sagte die Reise ab. Da ich mich jedoch bereits auf die Reise eingestellt hatte, fragte ich meinen Freund Robert Schmidt und meinen Sohn Eugen, ob sie nicht mitgehen würden. Eugen sagte zu und die Reisevorbereitungen konnten beginnen.
Zwei Wochen später saßen wir mit negativen PCR Tests im Flugzeug, nach 12 Stunden Flug über Istanbul sind wir am 24.07. um 7 Uhr morgens in Bishkek gelandet.
Ich hatte bis zum letzten Moment in der Gemeinde an unserem Aufzug-Projekt gearbeitet und war in der Planung und mit der Organisation von dem neuen christlichen Kindergarten beschäftigt. Daher war dies auch gedanklich eine kleine Herausforderung. Doch nun sind wir in Kirgisien angekommen und waren bereit die Leitung Gottes zu erleben.
Kirgisien ist ein armes Land. Von den 6 Millionen Einwohnern lebt und arbeitet 1 Million in Russland, um den Lebensunterhalt der Verwandten zu unterstützen. Die Rente von einigen befragten Personen beträgt etwa 20 € monatlich. Fast in jeder Familie gibt es ein Familienmitglied, dass entweder in Russland, Europa, Amerika, Korea oder in anderen Ländern arbeitet. So helfen viele junge Menschen mit dem im Ausland verdienten Geld ihren Familien und den älteren Leuten in ihrer Heimat.
Viktor Pan, Pastor der Gemeinde in Bishkek, hat uns vom Flughafen abgeholt und in eine ein-Zimmer-Wohnung einquartiert. Das übertraf alle Erwartungen. Im Gegensatz zu Deutschland war es dort sehr heiß und auch in der Wohnung war es so warm, dass wir kaum schlafen konnten. Müde vom nächtlichen Flug durften wir uns ausruhen, denn der nächste Tag war Sonntag und Viktor holte uns mit seiner Frau um 8 Uhr morgens (4 Uhr deutscher Zeit) ab.
Unterwegs wurden mehrere Personen eingesammelt und zum Gemeindehaus in dem Dorf Novopokrovka, etwa 25 km von der Stadt entfernt, gefahren. Wir waren sehr pünktlich, etwa 1,5 Stunden vor Beginn des Gottesdienstes, schon da. Das Haus hat einen schönen großen Hof mit einem Taufbecken, grünem Rasen, vielen Blumen und einigen Bäumen. Es gibt einen Raum für den Prediger (Büro, Seelsorgeraum) und einen Speiseraum für Gemeindefeste.
Die älteren Frauen setzten sich in dem Hof im Schatten und begannen Lieder zu singen. Julia, die Frau vom Pastor, hat Blumen gegossen und Viktor zeigte uns das Gemeindehaus. In einem schönen großen Raum mit Klimaanlage versammelten sich langsam die Menschen zum Gottesdienst. Viktor zeigte uns auch die Räume, in denen sie einen Kindergarten mit etwa 16 Personen betreiben. Er bat mich mit der Predigt zu dienen und fuhr selbst in eine andere Gemeinde, um dort zu predigen.
Der Gottesdienst begann mit Liedern. Das Lobpreisteam, das allesamt aus jungen Leuten bestand, begleitete den Gesang mit Keyboard, zwei Gitarren und Klavier. Die Gemeinde sang im Stehen die Lieder mit.
Eine junge Frau mit Namen Svetlana leitete den Gottesdienst. Es gab kein Einleitungswort, aber die Gemeindemitglieder haben gemeinsam das apostolische Glaubensbekenntnis gesprochen.
Das Thema der Predigt war: „Die Menschen kommen zur Gemeinde aus verschiedenen Gründen. Sie bleiben in der Gemeinde aus verschiedenen Motiven. Doch Gott treu bleiben kann man nur aus Liebe zu ihm.“
Nach der Predigt wurde zu Zeugnissen eingeladen. Das erste Zeugnis war von der Kindergartenleiterin Elena. Sie zeigte Bilder von einem Doppelbett, dass die Gemeinde für eine Familie mit behinderten Kindern besorgt hatte. Den Preis für das Bett empfand ich recht hoch für die armen Leute in der Gemeinde.
Eine Schwester mit Namen Greta bedankte sich für unsere russische Abende. Sie erinnerte sich an den russischen Abend in Deutschland, an dem sie vor etwa 20 Jahren teilnehmen durfte und das Lied: „Lobe den Herrn meine Seele“ singen konnte. Sie sprach sehr lebendig und emotional über den Abend, konnte sich noch an viele Details erinnern, durch die sie damals sehr gesegnet war.
Nach dem Gottesdienst gab es ein gemeinsames Essen und nachmittags das Seminar „Berufen zur Freude“, dass ich durchgeführt habe mit dem Ziel, die Geschwister in der Arbeit mit den Neubekehrten zu unterstützen. Es ist ein mehrwöchiges Programm, bei dem ein erfahrener Christ (Mentor vgl. mit Paulus) sich mit einem jungen Christen (Jünger vgl. mit Timotheus) trifft, der geistlich wachsen möchte. Zwischen den beiden Personen entsteht eine christuszentrierte Freundschaft, wie bei Paulus und Timotheus. Sie nehmen gemeinsam biblische Texte durch, besprechen Fragen und beten miteinander.
Es kamen etwa 25 Personen zum Seminar. Mit einem jungen Mann sind wir einen von sieben Lehrgängen anschaulich durchgegangen. Die Zuhörer hatten sofort Ideen, mit wem sie dieses Programm machen könnten. Erstaunlicherweise hatte sogar eine 74-jährige Schwester den Wunsch, für ihre zwei Freundinnen Mentorin zu werden. Hoffentlich werden es auch andere tun, denn es geht hier um gemeinsames Wachsen in der Gnade und der Erkenntnis unseres Herrn Jesu Christi.
Nach der Schulung kam Anatoly Pandjurin auf mich zu, der mal bei uns in Heilbronn war und wir beteten für seine geistliche Erneuerung. Möge Gott ihm helfen. Ich habe ihn motiviert nach Kiev zu fahren und dort an der Rehabilitation teilzunehmen. Mittlerweile ist er etwa 6 Wochen in Kiev und ist gerne bei der Rehabilitation dabei. Er hat schon ein Zeugnis abgelegt, dass sein Rücken geheilt wurde.
Auch nachdem wir abgereist sind, kam er zum nächsten Gottesdienst und fragte den Pastor, ob er etwas im Gemeindehaus helfen kann. Es sind die ersten Früchte des Gebetes.
Die Gemeinde hier hat einen christlichen Kindergarten, wodurch ab und zu neue Kinder zur Sonntagsschule und auch neue Leute in die Gemeinde kommen.
Die Geschwister ließen unsere Gemeinde und auch persönlich Liane Illg, die vor einigen Jahren auch mal dort war, grüßen.
Am Donnerstag sind wir in das Kinderheim gefahren. Isa Baike, der Vater der Familie, hat uns herzlich empfangen. Das Kinderheim ist eigentlich eine große Familie aus 5 eigenen Kindern und etwa 20 adoptierten Kindern. Die Kinder kamen und setzten sich in einem großen Zimmer auf den Boden. Auf den Boden sitzend durfte ich die Geschichte über das Waisenmädchen, die Waldlilie, erzählen. Die Kinder hörten mir sehr aufmerksam zu, waren sehr gerührt und beteten danach ernst, Jesus solle in ihr Herz einziehen.
Dann sangen sie Lieder und wir durften jedem Kind die Hand geben und danach Geschenke überreichen. Isa Baike und seine Frau Talaikul erzählten uns rührende Geschichten aus ihrem Leben: Todesgefahr, Drohungen und wunderbare Bewahrung Gottes. Den Auftrag ein Kinderheim zu gründen hat Isa von Gott bekommen. Er wusste einfach, dass er es tun muss. Als er es seiner Frau mitgeteilt hat, war sie einverstanden, den Auftrag mit ihrem Mann gemeinsam zu erfüllen. Sie haben nicht einen Verein gegründet oder bei jemandem um finanzielle oder andere Unterstützung gesucht, sondern sie haben bedürftige Kinder samt ihren Müttern bei sich aufgenommen. Nachbarn und Bekannte sahen, wie das Heim wuchs und immer neue Kinder dazukamen und halfen mit Kartoffeln oder anderen Nahrungsmitteln.
Es hat sich herumgesprochen, so dass bald auch Studentinnen kamen, die schwanger geworden sind und nicht wussten, wie sie weiter leben sollten… Sie fanden hier freundliche Worte und Hilfe. Erst nach ein paar Jahren sagte jemand zu Isa: „Lass uns die Arbeit offiziell machen“. Im Heim befinden sich 25 Kinder und im Laufe der letzten Jahre wurde etwa 200 Kinder und Frauen geholfen.
Wir haben hier eine Atmosphäre der Liebe erlebt. Danke Aizhan, einer Schwester aus unserer Gemeinde, für die Empfehlung diesem Kinderheim zu helfen.
Danach sind wir ins Gemeindehaus in Novopokrovka gefahren und dort die Gastfreundschaft bei einem leckeren Abendessen genossen.
Das Essen ist nahtlos in eine herzliche und geistliche Gemeinschaft übergegangen. Beim Essen waren Viktor und Julia, ein kirgisischer Bruder, die Jugendleiterin, die Kindergartenleiterin mit Ihrer Tochter, die sehr gut von Herzen gesungen hat. Es ist eine Freude zu sehen, wenn junge Leute von Herzen Gott dienen.
Der kirgisische Bruder erzählte, wie die Verse der Bibel für ihn lebendig werden, zum Beispiel: „Wahrlich, ich sage euch: Wer zu diesem Berge spräche: Hebe dich und wirf dich ins Meer! und zweifelte nicht in seinem Herzen, sondern glaubte, dass es geschehen würde, was er sagt, so wird’s ihm geschehen, was er sagt.“ Mk. 11,23
Er spricht zu dem Berg von Problemen und sie verschwinden. Er ist einmal von 12 Metern Höhe auf Beton gestürzt und durch die Bewahrung Gottes relativ gut davongekommen. Die Hand war gebrochen, ist aber Gott sei Dank gut verheilt und er kann weiterhin als Schweißer arbeiten. Er hat einen echten kindlichen Glauben. So ein Austausch und Gespräche sind sehr wichtig, um einander näher zu kommen und die Menschen kennen lernen, wie sie sind.
Den nächsten Tag durften wir mit Elena behinderte und bedürftige Menschen besuchen. In der ersten Familie hat uns die Frau mit Namen Bachtygul empfangen. Ihr Name bedeutet Glücksblume. Ihr Mann arbeitet in Moskau und sie ist mit zwei Kindern zu Hause. Die älteste Tochter ist gesund, aber der Sohn, etwa acht Jahre alt, leidet an einer Krankheit, bei der alle Organe langsam versagen. Es ist schwer zuzusehen. Die Frau darf keine Kinder mehr bekommen, denn es werden wieder kranke Kinder sein. Sie war sehr herzlich. Als Muslima betet sie. Wir beteten zusammen im Namen Jesu für die Familie und für das Kind. Elena betreut sie und bringt das Notwendige. Seitdem das Kind krank ist, haben Bachtygul und ihr Mann keinen anderen Wunsch als ihren Sohn gesund zu sehen.
In einer anderen Familie waren es drei Kinder. Die älteste Tochter mit Namen Jesenia besucht den christlichen Kindergarten und die Sonntagsschule im Gemeindehaus. Der zweite Sohn mit Namen Mark ist ein Autist. Der Junge malt und knetet sehr schön. Das dritte Kind ist bildschön und ist gesund. Jesenia zieht die Eltern in die Gemeinde. Wir haben auch für diese Familie gebetet. Gott hat sie bei einem Autounfall wunderbar bewahrt und Genesung gegeben. Den einzigen Wunsch, den sie haben ist einen kleinen Computer für ihren Sohn Mark zu bekommen.
Die dritte Familie kommt aus Tadschikistan. Die Frau mit drei Kindern, von denen eins behindert ist, wurde von ihrem Mann verlassen. Sie leben ohne fließendes Wasser, ohne WC, ohne Kühlschrank in einem kleinen Zimmer mit Matratzen auf dem Boden. Die Frau war nicht zu Hause und wir konnten nur die Kinder und die ärmlichen Verhältnisse sehen. Auch hier hilft die Schwester und versorgt sie mit dem Notwendigen. Gott sei Dank, dass Elena ein großes Herz für diese Menschen hat.
Am letzten Tag haben wir zwei Versammlungen, eine in Bischkek und eine in Tokmak, besucht. Timurlan brachte uns zum Gottesdienst in Bishkek, der um 11:00 begann. Teenager von 13-17 Jahren haben etwa eine halbe Stunde Loblieder auf der Bühne gesungen. Dann kamen die kleinen Kinder dazu. Der Prediger hat ernst gebetet. Der Gottesdienst war in Kirgisischer Sprache. Meine Predigt wurde vom Prediger ins Kirgisische übersetzt. Nach der Predigt kamen über 10 Teenager und junge Leute, für sich beten zu lassen und sie zu segnen! Dem Herrn sei Dank! Dann brachte eine Mutter ihren Säugling und bat ihn zu segnen. O, Gott, segne die Kinder und ihre Eltern.
Um 16 Uhr hatten wir die zweite Versammlung in Tokmak, etwa 75 km von Bishkek entfernt. Es war ein Gottesdienst mit Lobpreis und Zeugnissen. Nach der Predigt, die ins Kirgisische übersetzt wurde, gab es einen Aufruf zu Bekehrung. Eine Frau kam nach vorne und tat aufrichtige Buße. Nach der Versammlung betete ich mit der Frau des zweiten Pastors. Sie sagte, sie kämpfe gegen ihren Stolz. Im Gebet widmete sie Gott ihr Leben aufs Neue. Eine andere Frau wollte ihre Fähigkeiten und Talente Gott weihen, sodass sie zur Verherrlichung des Herrn im Lobpreis dienen kann. Sie betete unter Tränen und widmete ihr Leben Gott. Auch mit anderen Personen durfte ich beten. Gott sei Dank!
Zum Abendessen hat uns die Familie von Timurlan eingeladen. Es ist eine große Familie. Er hat eine Witwe Irina mit drei Kindern geheiratet. Sie bekamen auch ein gemeinsames Kind und haben weitere 5 Kinder adoptiert. Irina ist eine einfache und herzliche Frau, obwohl sie zwei Hochschulen (Wirtschaft und Psychologie) absolviert hatte. Ich habe es öfters erlebt, dass gut gebildete Menschen oft sehr einfach und demütig sind.
Gott sei Dank und danke der Gemeinde für die Gebete. Der Segen während der Reise war nur durch die Gebete möglich. Ich habe die Unterstützung Gottes während der Predigten echt gespürt. Gott sei Dank für die Reise. Es war sehr schön, dass mein Sohn Eugen mit mir war. Wir waren eine Einheit, einfach miteinander und füreinander.
Waldemar Illg, 08.2021